Samstag, 19. Oktober 2013

Obatzter (bayerische Käsecreme)

Wir Franken sind ja eigentlich gar keine Bayern... Jedenfalls bilden wir uns das ein. Was geographisch gesehen bekannterweise ziemlicher Blödsinn ist, ist was z. B. Dialekt und Esskultur angeht, gar nicht mal verkehrt. In meiner Heimat Mittelfranken wird die obligatorische Weißwurst mit Brezel gern durch "Drei in am Weggla" ersetzt (drei Nürnberger Bratwürste im Brötchen), oder durch "Schäufala mit Grraud" (Schweineschulter mit Sauerkraut); auch rennt man in meinen Breitengraden (Gott sei Dank!!) eher selten mit Dirndl bzw. Lederhose herum. Wie auch immer hat jede Region eben seine Eigenheiten, die verschiedener manchmal gar nicht sein könnten. Nichts desto trotz habe ich mich heute an ein typisches Bestandteil der echt bayerischen Brotzeit herangewagt: Obatzter. Eine pikante Käsecreme, die als Brotaufstrich gegessen wird und seinen Ursprung angeblich in den 1920ger Jahren in Freising hat, als eine Wirtin alte Käsereste verwerten wollte und so die herzhafte Mischung kreierte.

Zutaten:

200 g weicher, reifer Camembert (mind. 45% Fett)
2 EL weiche Butter
1 EL Sahne
1 kleine rote Zwiebel
1/2 TL Paprikapulver, edelsüß
1/2 TL Kümmel
Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Den Camembert mit dem Messer zerkleinern, die Butter in Flöckchen dazugeben und in einer Schüssel vermengen. Die Sahne hinzugeben. Mit einer Gabel so zerdrücken, dass eine leicht bröckelige, aber geschmeidige Masse entsteht.

Die Zwiebel häuten und in kleine Würfel schneiden. Unter die Masse mischen. Mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und vorher etwas angestoßenem Kümmel abschmecken.

Zur Brotzeit am Besten mit Brezen oder frischem Brot servieren. 

Tipp: am Tag der Zubereitung essen, da die frischen Zwiebeln sonst einen bitteren Geschmack entwickeln. Wers noch herzhafter will: die Sahne einfach durch 1 EL Bier ersetzen!

Samstag, 12. Oktober 2013

Knoblauch in Öl

Kennt ihr die in Kräuteröl eingelegten Knoblauchzehen, die man im Supermarkt meistens im Feinkost-Regal kaufen kann? Die liebe ich und wenn ich nicht von Montag bis Freitag leider auch mal arbeiten gehen müsste, würde ich mich jeden Abend darin selbst einlegen. Ich hab mich schon des Öfteren gefragt, warum diese Knoblauchzehen zwar schon unverkennbar nach Knoblauch schmecken, aber von der Konsistenz eher weich und vom Geschmack trotzdem ziemlich mild sind. Ein kleiner Fuchs wie ich bin, habe ich mir gedacht die Knoblauchzehen vor dem Einlegen in Öl quasi zu blanchieren - natürlich mit sehr niedriger Temperatur, da das Öl sonst den Knoblauch frittiert und natürlich auch schädliche Bitterstoffe entstehen. Durch dieses sanfte Blanchieren wird der Knoblauch nämlich sehr zart und die typische Schärfe verschwindet fast komplett. Mit dieser Methode hat man quasi ein super aromatisches Knoblauch-Kräuter-Öl noch inklusive.


Zutaten (1 Glas):

5 Knoblauchknollen
ca. 200 ml Rapsöl
1/2 TL Thymian
1 Prise Salz

Zubereitung:

Die Knoblauchzehen vereinzeln und sorgfältig pellen. 

Die Knoblauchzehen in einen kleinen Topf geben und soviel Rapsöl hinzugießen, dass sie knapp bedeckt sind. Bei ca. 80 °C (Stufe 1 beim Elektroherd) 15 Minuten blanchieren (das Öl darf keinesfalls zu heiß werden!)

Ein ausgekochtes Einweckglas bereitstellen. Knoblauchzehen abschöpfen und ins Glas geben. Eine Prise Salz und 1/2 TL Thymian dazugeben und mit dem Öl auffüllen.

Im Kühlschrank aufbewahren, so hält der eingelegte Knoblauch einige Wochen.

Tipp: das restliche Öl kann separat abgefüllt und als Knoblauchöl weiterverwendet werden!

Dienstag, 8. Oktober 2013

Donuts vom Blech

Donuts, Leute. Donuts! Gestern Abend habe ich sie endlich in Empfang genommen: meine neue Donuts-Backform. Ich konnte es nicht mehr erwarten und habe mich gleich auf Rezeptsuche gemacht. Ich starte mal mit einem Quark-Öl-Teig. Eigentlich werden Donuts um den typischen Geschmack und eine gute Konsistenz zu erreichen aus Hefeteig gemacht (so ähnlich wie Kirwa-Küchlein) und in Butterschmalz bzw. Öl ausgebacken. Aber wenn man schon sündigt, kann man es ja wenigstens mit Bedacht tun. Für die Donuts aus der Backform braucht man sehr wenig Fett - im Teig sind lediglich ein paar Esslöffel Öl und die Form muss, wie alle Backformen, mit etwas Butter ausgestrichen werden um ein Anbacken zu verhindern. Verziehren kann man sie natürlich nach Lust und Laune - ich habe deshalb nur das Teiggrundrezept gepostet. Meine Donuts habe ich mit Schokoglasur, Vanilleglasur und einer Zimt-Zucker-Mischung getoppt. Ich freue mich jedenfalls über die neue Anschaffung (die Testesser-Kollegen im Büro heute übrigens auch) ;-)


Zutaten (ca. 10-12 Stk.)

100 g Magerquark
60 g Zucker
4 EL neutrales Öl
200 g Mehl
2 Pck. Vanillezucker
1 Pck. Backpulver
15 EL Milch 

Glasur und Deko
bzw. Zimt und Zucker

Zubereitung:

Quark mit Öl, Milch, Zucker und Vanillezucker verrühren. Backpulver mit Mehl mischen, zur Quarkmasse geben und zu einem glatten Teig verrühren.

Die Mulden der Donut-Form mit etwas Butter fetten. Den Teig in eine Spritztülle füllen und in die Mulden spritzen (so werden die Donuts schön gleichmäßig).

Im vorgeheizten Backofen bei 180 °C ca. 20-25 Minuten backen bis sie leicht goldbraun sind (lieber etwas früher als später aus dem Ofen nehmen, sonst sind sie zu kross).

Abkühlen lassen und nach Belieben verziehren.