Dienstag, 17. September 2013

Zwetschgen-Clafoutis

Clafoutis?! Was ist das eigentlich, wird sich jetzt manch einer denken. Ich würde diese Eierspeise als Mix zwischen Pudding, Pfannkuchen und Auflauf beschreiben. Durch das im Verhältnis zu den Eiern und dem Zucker wenige Mehl, bekommt die Süßspeise ihre fluffige, puddingartige Konsistenz. Wieder einmal befinden wir uns hierbei in der französischen Küche. Das klassische Clafoutis ist das "Clafoutis aux cerises" - mit Kirschen, jedoch kann eigentlich so ziemlich jede Obstsorte verwendet werden. Da zurzeit ja die Zwetschgen wieder in voller Pracht an den Bäumen hängen, habe ich mich für die lila Früchtchen entschieden. Das Clafoutis kann und sollte durchaus lauwarm gegessen werden. Beim Backen geht der Teig recht hoch auf - nicht erschrecken, beim Abkühlen wird er wieder flacher.


Zutaten (1 Tarteform):

100 g Mehl
90 g Zucker
4 Eier
250 ml Milch
10 Zwetschgen (oder mehr)
1 Pck. Vanillezucker

Zubereitung:

Zwetschgen waschen, entkernen und vierteln.

Mehl, Zucker, Eier und Milch zu einer glatten Masse verquirlen. Die Masse in eine leicht gebutterte Tarte- oder Auflaufform gießen und die Zwetschgen gleichmäßig darauf verteilen. 1/2 Päckchen Vanillezucker über den gesamten "Kuchen" streuen. 

Im vorgeheizten Backofen ca. 30 Minuten bei 200 °C (Ober-/Unterhitze) backen. Die zweite Hälfte des Vanillezuckers darüberstreuen und leicht abkühlen lassen.

Sonntag, 15. September 2013

Französische Zwiebelsuppe

Soupe à l'oignon gratinée - der Klassiker aus der französischen Küche: mit Brot und Käse gratinierte Zwiebelsuppe. Diese einfache Speise wurde bereits im 18. Jahrhundert als Imbiss für Händler und Kunden in den Markthallen von Paris angeboten. Als Beilage zu der eigentlich einfachen, aber doch raffinierten Suppe habe ich auf den ersten Blick vielleicht für viele etwas Gewöhnungsbedürftiges ausgewählt... Jalousie de boudin aux pommes: Blätterteigpäckchen gefüllt mit Zwiebel, Apfel und Blutwurst. Blutwurst und Apfel ist auch in unseren Landen in vielen Gebieten eine klassische Kombination (z.B. im Rheinland "Himmel un Ääd"), in Frankreich jedoch sehr weit verbreitet. Die französische Küche schreckt generell nicht vor Innereien zurück - im Gegenteil sind Leber, Nieren, Kutteln oder Blutwurst sehr fest im Speiseplan verankert. Als ich heute (aufgestylt nach dem Friseurbesuch) beim Metzger nach einem Blutwürstchen fragte, stutzte dieser erst einmal. Wahrscheinlich sah ich in diesem Moment nicht wie die typische Blutwurst-Käuferin aus :-) Ich kann wirklich nur jedem empfehlen, sich an diese Kombination heranzutrauen! Blutwurst ist eine wirklich feine Sache und bei Weitem nicht eklig!!


Zutaten Suppe (4 Personen):

1 kg Zwiebeln
1 l Rinderbrühe
3 EL Butter
1 EL Mehl
1 TL Zucker
50 ml Sahne
100 ml Weißwein, trocken
Thymian
Salz, Pfeffer

 8 Scheiben Baguette
8 EL Gouda, gerieben

Zubereitung:

Die Zwiebeln pellen und in dünne Ringe schneiden. In einem großen Topf 3 EL Butter schmelzen, die Zwiebeln hinzugeben und 15 Minuten unter gelegentlichem Rühren andünsten, ohne dass sie Farbe annehmen.

Die Zwiebeln mit dem Zucker bestreuen, umrühren und weitere 15 Minuten anschwitzen, bis sie leicht bräunlich werden. Eventuell noch etwas Butter zufügen.

Die Zwiebeln mit dem Mehl bestäuben, umrühren und mit Weißwein und Brühe ablöschen. Die Suppe nochmals ca. 10 Minuten köcheln lassen. Sahne einrühren und mit Salz, Pfeffer und Thymian abschmecken.

Die Baguettescheiben leicht knusprig im Ofen oder Toaster rösten. Die Suppe in ofenfeste Suppenschüsseln füllen, je 2 Baguettescheiben darauflegen, leicht andrücken und mit je 2 EL Käse bedecken. Ca. 10 Minuten bei 180 °C Oberhitze gratinieren. 


Zutaten Blutwurst-Taschen (6 Stk.):

150 g geräucherte Blutwurst
1 Rolle Blätterteig
1 Zwiebel
1 Apfel
1 Ei 
1 EL Crème fraîche
Majoran, getrocknet
Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Zwiebel, Apfel und Wurst klein würfeln. Die Zwiebel in einer Pfanne mit etwas Öl anschwitzen, dann die Blutwurststückchen dazu geben und ca. 3 Minuten anbraten. Mit etwas Salz, Pfeffer und Majoran würzen. Die Masse aus der Pfanne nehmen und in einer Schüssel mit Crème fraîche verrühren. Die Pfanne mit Küchenpapier auswischen. Etwas Butter darin schmelzen lassen, die Apfelstückchen leicht anschwitzen und eine Prise Zucker darüber geben. 

Das Ei trennen. Den Blätterteig ausrollen, 6 Quadrate daraus schneiden. Die Ränder mit Eiweiß bestreichen und je 1 EL Wurstmasse in die Mitte geben, sowie einige Apfelstückchen. Die vier Teigenden zur Mitte hin einschlagen und die Päckchen mit Eigelb bepinseln. Bei 180°C (Umluft) ca. 15-20 Minuten goldgelb backen.

Donnerstag, 12. September 2013

Hühnerfrikassee

Hühnerfrikassee ist jetzt nicht unbedingt ein super modernes Gericht und kommt vielleicht etwas "verstaubt" und blass daher, trotzdem finde ich, dass es unbedingt zu den Küchenklassikern gezählt werden sollte. Hier kommt zum Beispiel noch die gute alte Mehlschwitze zum Einsatz, auf die in der modernen Küche ja eher verzichtet wird. Fricassée stammt, oh Wunder, natürlich aus der französischen Küche und bezeichnet ein Ragout aus hellem Fleisch in weißer Soße. Auf den ersten Blick scheint das Gericht wegen des ganzen Suppenhuhns etwas aufwendig zu sein, hat man jedoch erstmal das Hühnchen gegart (bzw. es gart sich ja von selbst), ist der Rest in 10 Minuten erledigt. Erbsen, Spargel und Möhrchen sind die Grundzutaten des Hühnerfrikassees, weshalb ich schlau war und einfach eine TK-Packung Leipziger Allerlei - was haargenau diese drei Komponenten beinhaltet - verwendet habe. Wer mich kennt wird sich vielleicht wundern, dass ich ein Gericht koche, welches meinen persönlichen Staatsfeind Nr. 1 beinhaltet: Karotten...! Keine Sorge: ich habe sie wie gewöhnlich für mich aussortiert, aber für die Allgemeinheit natürlich mitserviert. 

Zutaten:
1 Bio-Suppenhuhn
2 l Gemüsebrühe
1 Pck. Suppengrün (Karotte, Sellerie, Petersilie, Lauch)

1 Pck. TK-Leipziger Allerlei
2 EL Butter
2 EL Mehl
100 ml Sahne
Salz, Pfeffer

Zubereitung:
Das Suppengrün grob würfeln und mit etwas Öl in einem großen Kochtopf scharf anbraten (die Hälfte der Petersilie beiseite legen). Mit der Gemüsebrühe ablöschen und diese zum Kochen bringen. Das Suppenhuhn unter kaltem Wasser abspülen und in die Brühe geben. Das Huhn ca. 60 Minuten in der Brühe mit geschlossenem Deckel köcheln lassen (im Schnellkochtopf ca. 30 Minuten).

Das fertig gegarte Suppenhuhn aus der Brühe nehmen, die Haut entfernen und das Fleisch von den Knochen lösen. Die Brühe durch ein Sieb passieren und 500 ml davon abmessen.

Butter in einem kleineren Topf schmelzen lassen. Mehl dazugeben, verrühren und sofort mit der abgemessenen Brühe ablöschen. Sahne und das Leipziger Allerlei hineingeben (die Menge der Gemüse-Einlage kann selbst bestimmt werden). 

Die aufgehobene Petersilie klein hacken. Die Soße einmal aufkochen lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Weitere 5 Minuten köcheln lassen, damit das Gemüse in der Soße auftauen kann. Kurz vor dem Servieren das Hühnerfleisch und die gehackte Petersilie unterrühren.

Mit Reis servieren.

Tipp: die restlichen 1 1/2 l Hühnerbrühe können portionsweise eingefroren und bei Bedarf für Suppen etc. verwendet werden!

Montag, 9. September 2013

Kürbis-Kokos-Suppe

Es gibt Grund zum Feiern: die Kürbissaison hat begonnen! Darauf freue ich mich jedes Jahr aufs Neue, denn ich liebe den Herbst nicht nur als Jahreszeit sondern ich freue mich auch auf die so typisch herbstlichen Produkte, die ab jetzt wieder in den Regalen liegen: Kürbis, China-Kohl oder natürlich frische Pilze. Natürlich hat jede Jahreszeit seine tollen saisonalen Produkte, jedoch verbinde ich mit Herbst vor allem Gemütlichkeit, d.h. auch mal einen wärmenden Eintopf, wenn man durchgefroren vom Pilze sammeln nach Hause kommt... Oder natürlich ein wärmendes Süppchen! Kürbissuppen habe ich schon in sehr vielen Varianten gekocht. Euch zeige ich heute die etwas exotischere Variante mit Kokos und Zitronengras. Wer das nicht so gerne mag, kann die Kokosmilch auch durch Sahne ersetzen, bzw. das Zitronengras weglassen und etwas mehr mit Curry abschmecken. Ein weiteres mega leckeres Kürbis-Rezept hatte ich auch schon im letzten Jahr gepostet. Hier zur Erinnerung - Kürbisgnocchi in Parmesan-Speckbutter.


Zutaten:

1 Hokkaido-Kürbis
1 l starke Gemüsebrühe
200 ml Kokosmilch
1 Knoblauchzehe
1 TL Currypulver
1/2 TL Zitronengraspulver 
(bzw. 1 frischer Stengel, bzw. 1 Msp. Paste)
1 Prise Muskat
Pfeffer, Salz

Zubereitung:

Den Kürbis halbieren und das Kerngehäuse entfernen. Das Fruchtfleisch (mit Schale) grob würfeln. In einem großen Topf mit der Gemüsebrühe aufsetzen und weich kochen, bis sich der Kürbis mit der Gabel zerdrücken lässt.

Das Fruchtfleisch mit der Hälfte der Brühe und der Knoblauchzehe in einem Mixer pürieren. Nach und nach soviel Brühe zugeben, bis eine sämig-flüssige Konsistenz erreicht ist. 

Die Suppe in einen separaten Topf umschütten und die Kokosmilch aufgießen. Einmal kurz aufkochen lassen. Abschließend mit Curry, Salz, Pfeffer, Zitronengras und Muskat abschmecken (benutzt man einen frischen Stengel Zitronengras, diesen einfach mit einem Messer andrücken, für ein paar Minuten in der Suppe aufkochen lassen und wieder herausfischen).